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„Smart Factory“, so nennt sich das INTERREG-Projekt, in dessen Rahmen eine „Lernfabrik“ in der Berufsbildenden Schule (BBS) Germersheim/ Wörth errichtet wird. Diese digitale Errungenschaft wird in die eigens für das Projekt entwickelten Ausbildungsmodule integriert. Am 21. November 2019 wurde der Förderbescheid in Wörth offiziell übergeben. Zahlreiche wichtige Redner betonten die Herausforderung der Digitalisierung, der das Projekt „Smart Factory“ sich stelle.
Im Oktober 2019 lief das Projekt an. Die drei Partnerschulen entwickeln gemeinsam Ausbildungsmodule rund um die Lernfabrik für die Schülerinnen und Schüler. Sie entwerfen ebenfalls Fortbildungsmodule für das Lehrpersonal in Rheinland-Pfalz und der Region Grand Est. Während der Projektlaufzeit werden diese Module dann umgesetzt, evaluiert und gegebenenfalls angepasst. Die Projektlaufzeit ist bis September 2022.
Das Ziel von „Smart Factory“ ist es, ein zweisprachiges, grenzüberschreitendes und innovatives Bildungsnetzwerk im Bereich der digitalisierten Lagerung und Fertigung zu schaffen. Das Projekt gliedert sich in eine Reihe von Maßnahmen ein, die die Schülerinnen und Schüler fit für die Industrie 4.0 machen sollen. Der Landkreis Germersheim, der das Projekt trägt, liegt mitten im PAMINA-Raum, einem vorwiegend ländlichen Gebiet. Gerade deshalb ist es wichtig, hier die Digitalisierung voranzutreiben, um auf dem Arbeitsmarkt mitzuhalten. Die französischen Partnerschulen sind das Lycée Heinrich Nessel in Haguenau und das Lycée Georges Imbert in der Gemeinde Sarre-Union.
Die Veranstaltung wurde von Herrn Alexander Ott, Schulleiter der Berufsbildenden Schule Germersheim/ Wörth und dem Landrat des Landkreises Germersheim, Herrn Dr. Fritz Brechtel (siehe Foto) eröffnet. Sie unterstrichen die Wichtigkeit des Projekts, auf die auch die Vielzahl der Gäste verweise. Es habe einen Leuchtturmcharakter, auch wegen seiner deutsch-französischen Dimension. Herr Dr. Brechtel betonte: „Es ist schön zu sehen, dass Europa mit solchen Projekten zusammenwächst“.
Frau Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung Rheinland-Pfalz, wies auf die positiven Seiten der Digitalisierung hin. Sie sei ein menschengemachtes Phänomen aus Erfindergeist, Freude und Kreativität. Aber bei Schulen müsse dennoch immer das Pädagogische im Mittelpunkt stehen. Zudem sprach sie von der wichtigen Rolle, der Jugend die europäische Idee näherzubringen. Für viele sei diese inzwischen so selbstverständlich, dass ihnen nicht bewusst sei, wie hart sie erarbeitet wurde.
Anschließend hielt Herr Dr. Volker Wissing, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, eine Rede. Das Projekt „Smart Factory“ sei die Gelegenheit, der deutsch-französischen Freundschaft wieder Leben einzuhauchen. „Wir können gar nicht besser investieren als in die jungen Leute, die wir haben“ so Herr Wissing. Die Erfolge der Region hingen schließlich von der beruflichen Bildung ab. Am Ende seiner Ansprache überreichte er offiziell den INTERREG-Förderbescheid.
Zu den Rednern zählten auch Herr Rémi Bertrand, Präsident des Eurodistricts PAMINA, sowie Herr Dr. Thomas Gebhart, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Gesundheit. Herrn Gebhart war es ein Anliegen zu erwähnen: „Erst durch die Menschen werden digitale Fabriken intelligent“. Darum stehe der Mensch bei digitalen Projekten im Mittelpunkt. Es gehe nicht nur um eine Wissens-, sondern auch um eine Wertevermittlung. Daher sei die Rolle der Lehrkräfte im Projekt essentiell. Danach verlor Frau Cécile Reinbolt, Inspektorin für den Dienstunterricht Berufsbildender Schulen an der Akademie Strasbourg, noch ein paar Worte. Sie hob die europäische Dimension des Projekts hervor. Es fördere den Erwerb von Fremdsprachen und interkulturellen Kompetenzen der deutschen und französischen Schülerinnen und Schüler. Das sei wichtig, auch für die berufliche Laufbahn.
Zuletzt stellte Herr Ingolf Käsmeier, stellvertretender Schulleiter der BBS Germersheim-Wörth, das pädagogisch-didaktische Konzept von „Smart Factory“ vor. Er erklärte zunächst die Bedeutung des Kunstworts „Industrie 4.0“. Es stehe für die Vernetzung von Maschinen, Produkten und Menschen und bilde die Grundlage des Projekts. Das Projekt strebe an, berufsübergreifende Lernsituationen mit gemischten Lerngruppen zu schaffen. Dazu brauche es geeignete Werkstätten. Die Lernfabrik, die im ersten Jahr der Projektlaufzeit angeschafft und installiert werden soll, ermögliche dies. Denn sie verknüpfe verschiedene Fertigungsschritte, das bereite die Schülerinnen und Schüler auf den digitalisierten Berufsalltag vor.
Zum Abschluss bat er die beteiligten Lehrkräfte der drei Partnerschulen nach vorne und lud danach die Gäste zu einem Umtrunk ein. Dieser wurde vom bbs-bistro in den Räumlichkeiten der zukünftigen Lernfabrik gehalten.