30 Geschichten aus 30 Jahren #20: Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen Trinational

Aus- und Weiterbildung, Zweisprachigkeit | 17. September 2020

30 Geschichten aus 30 Jahren #20: Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen Trinational

Drei Jahre, drei Länder, drei Abschlüsse

Bauingenieurinnen und Ingenieure planen, berechnen und bauen unsere Infrastruktur. Sie helfen uns, über Grenzen hinweg mobil zu sein und verbinden grenzüberschreitend Land und Leute. Neben Straßen und Schienenverkehrswegen, sind es auch Brücken und Tunnel, die gerade in Grenzregionen den Austausch aufrechterhalten. Damit Mobilität grenzenlos möglich ist, braucht es BauingenieurInnen, die neben fundierten ingenieurwissenschaftlichem Wissen auch ausreichende Sprachkenntnisse und die nötigen interkulturellen Kompetenzen mitbringen. Nur so können in multikulturellen Teams internationale Projekte umgesetzt werden. Die AbsolventInnen des Bachelorstudiengangs Bauingenieurwesen trinational bringen all diese Voraussetzungen mit, denn sie studieren innerhalb von drei Jahren in drei Ländern und erhalten drei Abschlüsse. Bauingenieurwesen trinational ist ein Bachelorstudiengang der Hochschule Karlsruhe, dem IUT Robert Schumann und der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Erst Straßburg, dann Basel und schließlich Karlsruhe. So sieht das Programm der angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure aus. Mit dem trinational ausgerichteten Bachelorstudiengang soll Studierenden ermöglicht werden, sowohl ingenieurtechnisches Fachwissen zu erlangen, als auch an sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen zu gewinnen. Ziel ist es die AbsolventInnen bestens auf den europäischen Arbeitsmarkt und seine Herausforderungen vorzubereiten.

Trinational und praxisorientiert

BauingenieurInnen können in verschiedensten Einsatzgebieten tätig werden und das auch bei ganz unterschiedlichen Arbeitgebern. Die Bereiche gehen von Baubetrieb und Wasserwirtschaft, über Infrastrukturplanung, Umwelttechnik und Bauinformatik bis hin zu Geotechnik. Damit den Studierenden ihre spätere berufliche Orientierung erleichtert wird, ist der Studiengang entsprechend aufgebaut. So stehen während der drei Jahre Studium, nicht nur Theorie und Vorlesungen auf dem Programm. Dank der kleinen Gruppengrößen, können die Studierenden von praxisorientierten Lehr-und Lernmethoden profitieren. Neben praktischen Übungen und Arbeiten im Labor, steht zwischen dem 2. und dem 3. Semester ein Baupraktikum und im 5. Semester ein Praxissemester im Ausland an. Das erste Jahr in Frankreich ist darauf ausgelegt, den Studierenden die ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen zu vermitteln. Nach Beginn in Straßburg, setzen die Studierenden ihr Studium in Basel fort, wo die einzelnen Arbeitsgebiete des Bauingenieurwesens vertieft werden. Das zweite Jahr dient vorranging der Orientierung, für das im dritten Jahr anstehende Auslandspraxissemester. Hier soll das erlernte Wissen direkt in der Praxis angewandt werden. Die Studierenden erhalten Einblicke bei Ingenieurbüros, Bauunternehmen oder auch bei der öffentlichen Verwaltung. Neben praktischen, sammeln die StudentInnen auch interkulturelle Erfahrungen.

Interkulturelle Studierendengruppe

Die Studierenden kommen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Mit jedem Studienbeginn werden je 7 Studierende aus den drei Ländern zugelassen. Voraussetzung für die Zulassung zum Studium sind neben ausreichenden Sprachkenntnissen in Deutsch und in Französisch auch ein grundsätzliches Interesse für Technik. Die internationale Studierendengruppe findet sich vor Beginn des Studiums für einen Einführungskurs zusammen. Für eine Woche geht es hoch hinaus in die umliegenden Berge, abwechselnd in die Vogesen, den Schwarzwald oder ins Schweizer Jura. Hier sollen sich die Studierenden erst einmal gegenseitig kennenlernen. Auf dem Programm stehen auch Sprachkurse, um seine Sprachkenntnisse entweder in Deutsch oder Französisch zu vertiefen und für die kommenden drei Jahre sprachlich bestens vorbereitet zu sein.

Europäische Impulse für die Bauingenieurbranche kommen aus dem Oberrhein

Bauingenieurwesen trinational ist europaweit einmalig.  Ziel der Studiengangkoordinatoren war auch, durch diesen Studiengang fachsprachliche und ingenieurtechnische Barrieren in der europäischen Zusammenarbeit zu überwinden. Seit über ?? Jahren trägt der Bachelorstudiengang so zum Zusammenwachsen der Oberrhein-Region bei. Für ein besseres gegenseitiges Verständnis, belegen die Studierenden an den jeweiligen Hochschulen Veranstaltungen zu länderspezifischen rechtlichen Rahmenbedingungen und den dort im Bauwesen angewandten Methoden und Techniken. Darüber hinaus sind die Studieninhalte europäisch ausgerichtet und neben technischen Lehrinhalten stehen auch Sprachen und Kommunikation in Frankreich und der Schweiz und Europäisches Baurecht in Karlsruhe im Modulkatalog.

Drei Hochschulabschlüsse: ein Sprungbrett für eine international ausgerichtete Karriere

Bevor die Studierenden nach sieben Semestern ihre drei Abschlüsse in den Händen halten muss im letzten Semester noch die Bachelor-Thesis geschrieben. Dies kann, an einer der drei Partneruniversitäten geschehen. Die sieben Semester erfolgreich abgeschlossen, erhalten die Studierende von jeder Hochschule, an der sie ein Jahr verbracht haben einen Abschluss: die Licence Professionelle des IUT Robert Schumann, den Bachelor of Science der Fachhochschule Nordwestschweiz und den Bachelor of Engineering der Hochschule Karlsruhe. Nach Abschluss des Studiengangs kann direkt mit der Aufnahme einer Tätigkeit als BauingenieurIn begonnen werden. Mit den drei Diplomen in der Tasche eröffnen sich den AbsolventInnen vielversprechende Berufsperspektiven in der Oberrhein-Region.

Diejenigen, die noch einmal eine trinationale Erfahrung durchleben möchte, können in Anschluss an diesen Bachelor Studiengang, mit einem ebenfalls trinationalem Master fortfahren. Je nach Interessensschwerpunkt, können verschiedene Vertiefungsrichtungen gewählt werden: konstruktiver Ingenieurbau, Verkehrswesen oder Wasserbau.

 

Hier geht es zum Info Flyer über den trinationalen Bauingenieursstudiengang

 


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