Reinigung von verschmutztem Wasser – das Projekt PHOTOPUR geht zu Ende

Forschung, Innovation, Technologietransfer | 6. Januar 2021

Reinigung von verschmutztem Wasser – das Projekt PHOTOPUR geht zu Ende

Es ist kein unbekanntes Dilemma in der Weinbauwirtschaft: gesunde, von Schaderregern freie Reben auf der einen aber verunreinigte Gewässer auf der anderen Seite. Um ihre Reben zu schützen, verwenden Weinbauern häufig Pestizide, welche eine Gefahr für das gesamte Ökosystem darstellen. Das im Jahr 2017 initiierte und vom Programm Interreg Oberrhein und von den regionalen Partnern der Wissenschaftsoffensive geförderte Projekt „PHOTOPUR“ hat auf dieses gängige Problem eine Lösung gefunden und seine Ergebnisse in seiner Projektabschlussveranstaltung am 10. Dezember 2020 vorgestellt.

„Die gut besuchte Kick-Off-Veranstaltung in 2017 sowie der zweite Platz unter den Projektanträgen konnten Hoffnung darauf machen, dass das innovative Projekt auf breite Zustimmung und Umsetzungswillen führen würde“ meinte der Projektträger. Und tatsächlich konnte diese Erwartung erfüllt werden.

Eine innovative wissenschaftliche Zusammenarbeit zur Entwicklung eines Prototyps

Die Universität Koblenz-Landau als Projektträger konnte gemeinsam in enger Zusammenarbeit mit seinen Projektpartnern (DLR, ICPEES, INES) einen neuartigen und einzigartigen Lösungsansatz erarbeiten: Um die Menge an Pflanzenschutzmitteln im Weinberg erheblich zu reduzieren, wurde ein Prototyp zur photokatalytischen Aufreinigung des pestizidbelasteten Wassers entwickelt. Im Vorfeld wurden ausführliche Gebietsanalysen durchgeführt, um Hotspots zu identifizieren, an welchen die Belastung die Oberwassergewässer als besonders hoch eingestuft werden konnte. Das vielseitige und sich ergänzende Team verglich diverse Reinigungsmethoden miteinander, um letztendlich die Photokatalyse als geeigneten Reinigungsprozess zu nutzen.

Der photokalytische Prozess wurde während der Projektlaufzeit immer wieder optimiert, damit er die gewünschten Ergebnisse liefern konnte.

Neben der „Hardware“ des Prototyps wurde im Rahmen des Projekts auch ein Ökolabel „viticulture verte“ entwickelt, welches für einen nachhaltigen Umgang mit den Weinbau-abwässern in Zukunft verliehen werden könnte.

 

Eine Industriepartnerschaft für die Fortführung des Projekts

Die erzielten Ergebnisse des Prototyps, die vielen positiven Presseberichte, die gut besuchte Website des Projekts, zahlreiche Publikationen rund um das Projekt und das eingeführte Ökolabel lassen erkennen, dass der Wunsch einer Weiterführung und –entwicklung der Idee vom „sauberen Wasser im Weinberg“ auch für die Zukunft besteht. Auch nach Ende der Projektförderung ab Ende dieses Jahres könnte mit einem geeigneten Industriepartner die Idee weiterverfolgt werden, um den Prototyp marktfähig zu machen. Er könnte sich zu einer attraktiven Investition für die Weinbauern entwickeln.

 

Bild : J. da Costa Fernandes INES HS Offenburg