Rhinaissance beruft seinen ersten Beirat ein

Naturerbe, Biodiversität, Bekämpfung von Umweltverschmutzung | 4. Februar 2021

Rhinaissance beruft seinen ersten Beirat ein

Der Dialog mit dem Rhinaissance-Beirat wurde eingeleitet. Die Nutzer des Naturraums, der im Mittelpunkt des Renaturierungsprojekts steht, nahmen am 28. Januar 2021 an einem ersten Austausch per Videokonferenz teil.

Für eine Renaturierung des Altrheins im Taubergießen und auf der Rheininsel

Die 19 km2 rund um das Taubergießen bei Rust auf deutscher Seite und auf der Rhinauer Insel auf der französischen Seite des Rheins, sind Gegenstand der Machbarkeitsstudie, die im Mittelpunkt des Rhinaissance-Projekts steht.

Das Ziel ist die Wiederherstellung der ökologischen Funktionsfähigkeit und die Verbesserung der Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel. Aber wie? Die Wiedervernetzung der Auen, die Wiederherstellung des natürlichen Erscheinungsbildes des Altrheins und die Revitalisierung des Gebietes zur Verbesserung der Lebensräume für Fauna und Flora sind die wichtigsten Schritte. Die Studie wird daher die Vorstufe zur Planung von Renaturierungsmaßnahmen sein.

Damit betraut wurden Ingenieure der französischen Firma Ingérop, ihre deutschen Partner EDR und das Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz, die Erfahrung mit ähnlichen Projekten am Oberrhein haben.

Von Standortbedingungen bis zu ökologischen Optimierungszenarien

Die Projektträger, das Regierungspräsidium Freiburg und die Region Grand Est, stellten während der Videokonferenz die Rahmenebenen der Machbarkeitsstudie vor. Der Lenkungsausschuss repräsentiert die politische Ebene und die Aufsichtsbehörde des Projekts. Er weist der Projektgruppe, die sich aus Gemeindevertretern und Technikern zusammensetzt, Aufgaben zu. Der Zusammenhalt rund um das Projekt ist der Hauptgrund für die Gründung und Durchführung eines Beirats, der sich aus Verbänden und den verschiedenen Nutzern des Geländes zusammensetzt.

Eine Bestandsaufnahme des Gebietes, die erste Stufe der Studie, und der Austausch mit den verschiedenen Projektträgern bilden die Grundlage für die Entwicklung von fünf Handlungsszenarien. Im Hintergrund dieser Arbeit bleibt die Frage nach den Zusammenhängen und Wirkungen zwischen den Nutzern der Seite und den Szenarien. Bei der gewählten Methode für die Entwicklung des besten Aktionsplans sollte vom größtmöglichen Nutzen der angestrebten Renaturierung ausgegangen werden. Diese fortschrittliche Konstruktion nährt das gesetzte Ziel, einen natürlicheren, praktikableren und dynamischeren Rhein in Zukunft vorzufinden.

Ein dynamischer Austausch mit lokalen Akteuren

Die mit der Durchführung der Studie beauftragten Ingenieure stellten die Präsentation ihrer Arbeit in den Mittelpunkt der Veranstaltung. Die etwa dreißig Teilnehmer wurden über die Ziele, begrenzenden Faktoren und Gefahren des Projekts informiert.

Das Fehlen von dynamischen Lebensräumen wie Kiesbänken, die geringe Wasserhöhe des Rheins oder die steigende Wassertemperatur sind beispielsweise Teil des aktuellen Zustands im Gebiet.

Die Teilnehmer zögerten nicht, die Präsentation mit ihren Interessen in Beziehung zu setzen. Zu den Vorschlägen gehören: Die notwendige Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel als roter Faden des Projekts. Lokale Projekte wie der Bau von Fischtreppen in Rhinau und die forstwirtschaftlichen Herausforderungen der der Gemeindewälder wurden erwähnt. Die lokalen Fischereiverbände erklärten sich bereit, das Projektteam vor Ort zu treffen. Diese Perspektive und die beiden grundlegenden Fragen, die von den Organisatoren an die Teilnehmer gestellt wurden, bildeten den Rahmen für den Dialog.

 

Bild : Dr Bettina Saier, Regierungspräsidium Freiburg