Vom Aussterben bedrohte Tierarten im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat (GBR) Pfälzerwald-Nordvogesen
Deutsche und Französische Experten wollen gemeinsam gegen den Rückgang und das Aussterben von Flagschiffarten im Gebiet Pfälzerwald-Nordvogesen vorgehen. Durch dieses Projekt sollen konkrete Schutzmaßnahmen entwickelt und die Zahl der Reproduktionsanlagen zur Wiedereinführung von gefährdeten Arten erhöht werden. Die Vorhaben sollen sowohl außerhalb von Schutzgebieten sowie innerhalb bestimmter Nature-2000-Gebiete angewandt werden. Die von diesem Projekt betroffenen Arten sind der Steinkrebs, der Dunkle und der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling und das Große Mausohr. Für jede dieser bedrohten Arten sind spezifische Maßnahmen vorgesehen.
- Steinkrebs: Der Steinkrebs ist laut UICN France (Union internationale pour la conservation de la nature) vom Aussterben bedroht und laut Roter Liste Deutschland stark gefährdet. Durch Kartierungen der seltenen Art im Untersuchungsgebiet und durch eine gezielte Nachzucht soll die Wiedereinführung der Art in gut erhaltende Bachläufe erleichtert werden. Parallel dazu wird die Verbreitung des Krebspesterregers in der Umgebung von möglichen Besatzgewässern untersucht. Durch genetische Analysen wird ermittelt, ob sich die Steinkrebse auf französischer und deutscher Seite ähneln.
- Dunkler und Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling: Die Bestände dieser Schmetterlinge sind sowohl auf deutscher und französischer Seite vom UICN France als gefährdet und isoliert eingestuft worden. Um dem Mangel an materiellen und gesetzlichen Schutzmaßnahmen entgegen zu wirken, sollen geeignete Habitate restauriert werden. Des Weiteren wird angestrebt, durch die Restaurierung artgerechter Lebensräume, die Ausbreitung der Individuen zusätzlich zu fördern.
- Großes Mausohr: Das Große Mausohr zählt zu den Kulturfolgenden Fledermausarten und ist daher auf großräumige Bauten für die Geburt und Aufzucht seiner Jungtiere angewiesen. Im Rahmen dieses Projektes soll eine bereits in Frankreich erfolgte Bestandsaufnahme zur baulichen Anpassung der Quartiere und Beobachtung der Populationen, um eine Studie im südlichen deutschen GBR ergänzt werden.
Ziel des Projektes ist es ebenfalls, die Öffentlichkeit verstärkt zu sensibilisieren und somit den Erhalt der Arten auch langfristig zu sichern.
Bild: Nicolas de Faveri
Projektpartner
Parc naturel régional des Vosges du Nord (PNRVN) - SYCOPARC Projektträger
73 690.00 €
Universität Koblenz-Landau - Institut für Umweltwissenschaften
91 242.89 €
Naturschutzbund (NABU) Rheinland-Pfalz
15 846.00 €
Bezirksverband Pfalz - Naturpark / Biosphärenreservat Pfälzerwald
2 283.56 €
Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd
9 134.23 €
Direction Régionale de l’Environnement, de l’Aménagement et du Logement (DREAL) Grand Est
48 500.00 €
Département du Bas-Rhin
12 000.00 €
Syndicat des Eaux et de l’Assainissement (SDEA) Alsace Moselle
3 200.00 €
Conservatoire des Sites Alsaciens (CSA)
6 000.00 €
Agence de l’eau Rhin-Meuse
64 670.47 €
Stiftung Natur und Umwelt (SNU) Rheinland-Pfalz
37 000.00 €
Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz (GNOR e. V.)
Landesamt für Umwelt (LFU) Rheinland Pfalz
Landesfischereiverband Rheinland-Pfalz
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