„Rhenus et Resilire“: Entwicklung von Resilienzstrategien für Gemeinden am Oberrhein

In der Umsetzung

„Rhenus et Resilire“: Entwicklung von Resilienzstrategien für Gemeinden am Oberrhein

Risikoprävention, Risikomanagement

Das Projekt in Zahlen

723 299.30 € kofinanziert
Projektlaufzeit

Vom 01/01/2024 Bis zum 31/12/2026

Gesamtprojektkosten

1 205 498.30 €

förderfähige Projektkosten

1 205 498.30 €

Teilnehmende Regionen

Elsass
Baden-Württemberg

INTERREG-Kontakte

Die Zunahme von Risiken und Krisen aller Art stellt eine große Herausforderung für unsere Gesellschaften dar. Gefahren sind der Klimawandel, Naturkatastrophen, Epidemien, Angriffe in diversen Bereichen (z.B. Hacker- oder Nuklearangriffen), Unterbrechungen der Logistikketten für lebensnotwendige Güter, Großfeuer, Dürren, sowie Unterbrechung der Stromversorgung und der üblichen Kommunikationsmittel. Der Oberrhein ist eine Region, die direkt von diesen Risiken betroffen ist.

Die Kommunen sind die Akteure, die am unmittelbarsten mit der von Risiken und Katastrophen betroffenen Bevölkerung in Verbindung stehen. Oftmals sind die Gemeinden in Krisensituationen mit zahlreichen Einschränkungen konfrontiert. Diese Zwänge betreffen die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel, aber auch den Grad ihrer Autonomie und ihrer Vorbereitung auf Extremsituationen.

Das Projekt Rhenum et Resiliere hat das Ziel, die Resilienz kleiner und mittlerer Gemeinden innerhalb des Oberrheingebiets gegenüber Extremsituationen zu verstärken.

Daher werden die Projektpartner rund um die Hochschule Kehl und die Universität Straßburg analysieren, wie vier Pilotgemeinden am Oberrhein die jüngsten Krisen bewältigt haben und werden Prototypen für kommunale Krisenstäbe entwickeln, die insbesondere auf grenzüberschreitenden Simulationen basieren.

Zunächst müssen die kurzfristigen Ziele erreicht werden, die zwei Dimensionen umfassen: die Analyse der bisherigen Strategien auf kommunaler Ebene und die Vertiefung des Verständnisses der diesbezüglichen Aktivitäten auf beiden Seiten des Rheins. Durch die grenzüberschreitende Dimension des Projekts können frühere Erfahrungen und neue, innovative Lösungen, die in zwei verschiedenen Kulturkreisen und administrativen Systemen entstanden sind, entwickelt, gebündelt und genutzt werden. Durch die Einbeziehung der kommunalen  Erfahrungen auf der anderen Rheinseite können eigene Handlungsoptionen erweitert und das Verständnis für die jeweils andere Seite intensiviert werden. Es entstehen neue Impulse, die zu innovativen Möglichkeiten der Krisenbewältigung und der Abwehr von Bedrohungen führen. Die Pilotgemeinden werden durch Ihre Teilnahme am Projekt von Anfang an für das Thema der lokalen Resilienz sensibilisiert, können eigene Erfahrungen beitragen und an der gemeinsamen Identifizierung von bekannten und unbekannten Risiken mitwirken. Dieser Prozess beinhaltet zudem ein Screening der in der Vergangenheit und in Zukunft zur Verfügung stehenden Mittel, sowie das Identifizieren von verborgenen und fehlenden Ressourcen zur Erhöhung der lokalen und grenzüberschreitenden Resilienz gegenüber Bedrohungen. Die Kommunen haben hier eine äußerst relevante Rolle und tragen wesentlich zum Zusammenführen dieser Risiken, Ressourcen und Lösungsoptionen bei. Sie erhalten durch ihre Teilnahme am Prozess als Erste Zugriff auf die Ergebnisse, die ihre Resilienz erhöhen.

Der zweite Schritt umfasst die Ausarbeitung mittelfristiger Strategien zum Umgang mit Krisen und dazugehörige Trainings. Das Projekt wird Krisenszenarien entwickeln, die mithilfe der Pilotgemeinden simuliert werden. Diese Phase wird für die Gemeinden eine Einführung in das Krisenmanagement ermöglichen. Die Erfahrungen können in die Entwicklung von Modellen für kommunale Krisenzentren einfließen, die auf extreme Ereignisse lokaler und grenzüberschreitender Natur reagieren können. Weiter müssen die zuvor identifizierten Ressourcen von den Kommunen grenzüberschreitend mobilisiert werden können. Um eine schnelle Reaktion der (bi-)nationalen Krisenstäbe zu ermöglichen, werden standardisierte Leitfäden zur Entscheidungsfindung konzipiert. Ebenso wichtig ist die grenzüberschreitende Kommunikation sowohl mit der Administration als auch mit den Bürger*innen im Falle einer Bedrohung, um Fehlinformation zu verhindern und Handlungen abzustimmen.

In den letzten Schritt des Projekts soll die Resilienz des Oberrheins, insbesondere in kleinen Gemeinden, langfristig gestärkt werden. Dies soll durch den Austausch von Best Practices zwischen Gemeinden, Bürgern, Unternehmen und der akademischen Welt erreicht werden. Darüber hinaus werden die Ergebnisse in Form von Master Classes und einer Abschlusskonferenz verbreitet und in der Praxis angewandt.

Projektpartner

Hochschule Kehl - Kehler Institut für angewandte Forschung   Projektträger

320 464.00 €

Université de Strasbourg - BETA - Bureau d’Economie Théorique et Appliquée

161 735.00 €

Stadt Offenburg
Ottersweier
Ville de Haguenau
Commune de La Wantzenau

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