
In der Umsetzung Vom 01/07/2023 bis zum 30/06/2026
Biodiv’BeweidungIn der Umsetzung Vom 01/07/2023 bis zum 30/06/2026
Biodiv’BeweidungProjektträger :
Projektpartner :
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Bei der biologischen Vielfalt ist seit 1960 ein starker Rückgang zu verzeichnen. Das Ramsar-Gebiet Oberrhein ist von diesem Rückgang nicht ausgenommen: Die Vielfalt seiner Lebensräume nimmt seit der Regulierung des Rheins und der Intensivierung der Landwirtschaft auf den angrenzenden Flächen deutlich ab. Zu den besonders betroffenen Lebensräumen gehören die offenen bis halboffenen Habitate mit ihrem beachtlichen Reichtum an Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Diese Lebensräume wurden früher ständig durch Flussüberschwemmungen neu geschaffen und/oder durch pflanzenfressende Wildtiere oder die Beweidung mit Nutztieren bewahrt. Heute werden diese Lebensräume nur noch mit Maschinen sehr unbefriedigend und wenig umweltfreundlich unterhalten.
Die Beweidung mit genügsamen Pflanzenfressern hat sich als nützlich erwiesen, um diese sensiblen Lebensräume zu bewirtschaften. Die tatsächliche Auswirkung auf die biologische Vielfalt ist jedoch noch kaum dokumentiert. Welche Tierarten sollten ausgewählt werden? Wie dicht sollte die Beweidung sein? Für welche Pflanzenarten? Welche Viehwirtschaft? Welche Kosten fallen an und von wem werden sie getragen? Welche wirtschaftlichen Möglichkeiten bieten sich? Welche Vorschriften sind einzuhalten? Für alle diese Fragen wird das Projekt „Biodiv’Beweidung“ nach Antworten suchen.
Drei Jahre lang werden die elsässischen und badischen Naturschutzvereine, die Träger des Projekts sind, das Ziel verfolgen, das Wissen über die Auswirkungen der extensiven Beweidung auf die biologische Vielfalt zu verbessern, um konkrete Maßnahmen zum Schutz der entlang des Rheins bedrohten Arten und Flächen zu entwickeln und praktische Lösungen für tragfähige Geschäftsmodelle zu finden.
In Zusammenarbeit mit französischen und deutschen Experten werden die Fachteams ein Verzeichnis derjenigen Standorte entlang des Rheins und andernorts in Europa erstellen, die mit naturnaher Beweidung bzw. durch den Einsatz von Maschinen bewirtschaftet werden. Diese Flächen können dann anhand eines speziell konzipierten Analyserasters genau untersucht werden.
Auf der Grundlage dieser Untersuchungen werden die Teams zusammen Pilotstandorte auswählen, die für eine Bewirtschaftung durch naturnahe Beweidung geeignet sind. Schließlich werden praktische Antworten im Hinblick auf folgende Aspekte vorgeschlagen: standardisierte Methoden, Überwachung der Herden, Geschäftsmodelle, Anpassung an den Klimawandel sowie Aus- und Weiterbildung der Akteure.
Das Projekt hat zum Ziel, innerhalb von drei Jahren einen umfassenden Leitfaden mit umzusetzenden Maßnahmen und konkreten Empfehlungen zu erstellen, damit diese in einer nächsten Phase an den ausgewählten Pilotstandorten angewendet werden können.