Interview: Projektträger und Nutzer berichten von TRISAN

Interview: Projektträger und Nutzer berichten von TRISAN

Publié par SchwoobAline le Donnerstag 18 April 2024

Projekte

Interview: Projektträger und Nutzer berichten von TRISAN

TRISAN ist ein trinationales Kompetenzzentrum für grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich mit Sitz in Kehl. Ziel dieses Zentrums ist es, die Gesundheitskooperation in der Oberrheinregion zu unterstützen, um die Gesundheitsversorgung für die in diesem grenzüberschreitenden Raum lebenden Menschen zu optimieren. Gegründet wurde TRISAN im Jahr 2016 auf Initiative der Arbeitsgruppe „Gesundheitspolitik“ der deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheinkonferenz (ORK) im Rahmen eines vom Programm Interreg Oberrhein geförderten Projekts. 2019 erhielt TRISAN eine zweite Kofinanzierung durch Interreg, um einen „Trinationalen Handlungsrahmen für eine grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung am Oberrhein“ zu erstellen. Im Zuge dieses Projekts entwickelte TRISAN zahlreiche Instrumente für die Akteure im Gesundheitswesen und für die Bürger*innen.

Anne Dussap, Projektleiterin beim Euro-Institut, gibt uns einen Überblick über das Projekt, die zu überwindenden Hindernisse und die konkreten Ergebnisse. Delphine Carré, Referentin bei der INFOBEST Vogelgrun/Breisach, eine der vier Informations- und Beratungsstellen für grenzüberschreitende Frage am Oberrhein, berichtet, wie sie in ihrem Berufsalltag die von TRISAN gesammelten Informationen und entwickelten Instrumente ganz konkret nutzt.

Frau Carré, uns würde interessieren, inwieweit es im Rahmen Ihrer Aufgaben bei der INFOBEST Vogelgrun/Breisach vorkommt, dass die Nutzer/innen sich mit Fragen nach dem Angebot an grenzüberschreitenden Gesundheitsdienstleistungen an Sie wenden. Welche Arten von Fragen werden Ihnen gestellt?

Delphine CARRE: Die INFOBEST Vogelgrun/Breisach befasst sich mit zahlreichen Themenbereichen, zu denen auch die Krankenversicherung bzw. der Zugang zur Gesundheitsversorgung im Nachbarland gehören. Die konkreten Fragen betreffen zum einen die Versicherung der Grenzgänger/innen sowie ihrer anspruchsberechtigten Familienangehörigen, das Krankengeld, die Pflegeleistungen, die Regelungen für Personen, die mehrere Erwerbstätigkeiten ausüben, und das Homeoffice. Zum anderen wird danach gefragt, welche Möglichkeiten es gibt, Gesundheitsdienstleistungen im Nachbarland in Anspruch zu nehmen, wenn man dort nicht versichert ist, und wie die Kostenübernahme bzw. -erstattung geregelt ist. In diesem Zusammenhang kann es um mehrere konkrete Situationen gehen: um geplante Behandlungen mit oder ohne eine vorgeschriebene Vorabgenehmigung, eine medizinisch notwendige Versorgung bei einem Aufenthalt im Nachbarland oder auch um die Fortführung einer Behandlung von Personen, die früher im betreffenden Land versichert waren. Eine immer wiederkehrende Frage zielt auch darauf ab, ob bei einem Notfall ein Transport in ein grenznahes Krankenhaus im Nachbarland möglich ist.

Während der Covid-19-Pandemie kamen dann ganz neue Fragen auf, beispielsweise zum Grenzübertritt, um einen Arzt oder eine Apotheke aufzusuchen, zur Entschädigung von Eltern aufgrund einer Betreuungserfordernis infolge der Schulschließungen oder Quarantänevorschriften, zu den Testpflichten, zur Möglichkeit, sich im Nachbarland testen bzw. impfen zu lassen, und zu den Gesundheitspässen.

Frau Dussap, was hat sich nach den 6 Jahren, die TRISAN nun existiert, am Oberrhein für die Akteure im Gesundheitswesen und bei der Gesundheitsversorgung geändert?

Anne DUSSAP: Nach dem Start des ersten Interreg-Projekts führte TRISAN eine Studie zu den Kooperationspotenzialen im Gesundheitsbereich durch. Dabei wurde festgestellt, dass viele Akteure auf eine grenzüberschreitende Gesundheitskooperation verzichteten, weil sie ihnen angesichts zu vieler Hindernisse und eines fehlenden politischen Willens als zu schwierig realisierbar erschien. Innerhalb von 6 Jahren hat TRISAN dazu beigetragen, die Akteure zu vernetzen und einen konstruktiven Austausch aufzubauen, durch den es möglich ist, die Hindernisse zu identifizieren und zusammen nach Lösungen zu suchen. Die Umsetzung einer Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich bleibt zwar eine komplexe Angelegenheit, sie ist aber durchaus möglich. TRISAN hat hierfür praktische Instrumente entwickelt, zum einen in Form der Vernetzung von Akteuren und zum anderen durch die Bündelung von Wissen, das für die Entwicklung von Projekten genutzt werden kann. Zum Beispiel können die Bürger/innen beim „Abenteuer“ der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung auf das Netzwerk der Krankenkassen und die Leitfäden zur Patientenmobilität zurückgreifen. Ferner wurden durch die grenzüberschreitenden Analysen des Versorgungsangebots die Voraussetzungen für das Zustandekommen konkreter Projekte auf lokaler Ebene geschaffen, wie beispielsweise das vom Eurodistrict Pamina durchgeführte Projekt „Offre de soins – Gesundheitsversorgung“. Kurzum: TRISAN hat die existierenden Projekte sichtbar gemacht und zeigt, dass die Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich möglich ist.

Frau Carré, was hat sich durch TRISAN in Ihrem Alltag verändert?

 

Delphine Carré, Referentin bei der INFOBEST Vogelgrun/Breisach

 

Anne Dussap, Projektleiterin beim Euro-Institut, für TRISAN verantwortlich

Delphine CARRE: Aufgrund der Vielfalt und Komplexität der Fragen, mit denen wir bei unserer Arbeit konfrontiert sind, gab es bereits seit vielen Jahren eine enge Zusammenarbeit mit der Ortskrankenkasse CPAM im Departement Haut-Rhin und der AOK Baden-Württemberg. Diese beiden Krankenkassen bieten unter anderem einmal im Monat gemeinsame Sprechstunden in unseren Räumlichkeiten an.

TRISAN hat diese Kooperation durch die Einbeziehung aller Akteure inzwischen verstärkt und erweitert (Krankenkassen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz, Verbindungsstellen, nationale Kontaktstellen, INFOBEST-Netzwerk), wodurch eine Plattform für gezielte Austausche entstanden ist. Im Rahmen des Projekts konnte das INFOBEST-Netzwerk verschiedene konkrete Probleme der Nutzer/innen im Zusammenhang mit der Patientenmobilität weitergeben, sich direkt über diese Schwierigkeiten mit den betroffenen Akteuren austauschen und gemeinsam ganz pragmatisch über mögliche Lösungen/Verbesserungen nachdenken. Nicht immer ist es möglich, Lösungen auf unserer Ebene zu finden, doch wir konnten aktiv an der Entwicklung der Tools mitwirken, wie zum Beispiel am Ratgeber zur Krankenversicherung für Grenzgänger/innen oder an den Leitfäden zur Patientenmobilität. Mit diesen Ratgebern bzw. Leitfäden besteht die Möglichkeit, die Versicherten im Vorfeld besser zu informieren, um zu verhindern, dass sie sich in einer problematischen Situation wiederfinden. Wir weisen die Nutzer/innen sehr regelmäßig auf diese Tools hin, was für uns eine enorme Zeitersparnis bedeutet.

Im Übrigen fanden anlässlich des 25-jährigen Bestehens unserer INFOBEST zwei Online-Workshops statt, die zusammen mit TRISAN, der CPAM Haut-Rhin und der AOK Baden-Württemberg organisiert wurden, um sowohl die Versicherten als auch die Multiplikatoren für die Probleme im Zusammenhang mit dem Zugang zur Gesundheitsversorgung im Nachbarland (Frankreich/Deutschland) zu sensibilisieren.

Frau Dussap, welches sind die größten Unterschiede zwischen den drei Gesundheitssystemen, die Sie bei Ihrer Arbeit beobachten konnten? Welcher dieser Unterschiede hat den größten Einfluss auf den grenzüberschreitenden Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen?

Anne DUSSAP: Aus Sicht der Akteure im Gesundheitssektor liegt der größte Unterschied in der Organisationsstruktur und politischen Steuerung der Gesundheitssysteme. Aus der Tatsache, dass es einerseits in Frankreich ein zentralisiertes Gesundheitssystem gibt und andererseits das Gesundheitswesen sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz föderal und dezentral organisiert ist, ergeben sich Asymmetrien bei den Zuständigkeiten und dementsprechend unterschiedliche Entscheidungsebenen. Die jeweils andere Art und Weise, wie die Gesundheitsversorgung reguliert wird, d. h. entweder durch die Gesetze des Marktes oder durch eine institutionelle Steuerung, macht es schwierig, die richtigen Ansprechpartner für eine Zusammenarbeit zu finden. Für Deutschland und die Schweiz kommen die innerstaatlich unterschiedlichen Regelungen in den einzelnen Bundesländern bzw. Kantonen hinzu, die aus französischer Sicht schwer nachzuvollziehen sind. Schließlich bleibt noch zu erwähnen, dass der – tatsächliche oder vermutete – Unterschied bei den Kosten für die jeweiligen medizinischen Behandlungen nach wie vor eine Unbekannte darstellt, was für Verunsicherung sorgt. Die Öffnung für mögliche Kooperationen wird daher eher als Risiko denn als Chance gesehen.

Für die Patientinnen und Patienten stellt sich beim Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen im Nachbarland zuallererst die Frage der Sprache. Da die Gesundheit ein sehr persönliches Thema und ein wertvolles Gut ist, wünscht sich jeder nach Möglichkeit eine Versorgung in seiner Muttersprache (und im Übrigen auch gemäß der gängigen Praxis seines Heimatlandes). Als nächstes stellt sich die Frage danach, an welchen Anbieter in der Gesundheitsversorgung man sich wenden soll, was nicht immer ganz klar ist, wenn man über das Angebot im Nachbarland nicht informiert ist. Schließlich bleibt die Kostenerstattung bei einer medizinischen Behandlung in einem anderen Land ein kompliziertes und wenig transparentes Thema – ganz zu schweigen vom Verwaltungsaufwand, der Problematik der Termine und Fristen etc. Und dem Wort „Erstattung“ ist es schon zu entnehmen: Zunächst müssen die Patientinnen und Patienten in Vorlage treten, was im deutschen und Schweizer Gesundheitswesen nicht üblich ist.

TRISAN sah ich durch das Aufkommen der Covid-19-Pandemie nur wenige Monate nach dem Projektstart mit einer enormen Herausforderung konfrontiert. Welche Auswirkungen hatte die Pandemie auf das Projekt? Welche Erkenntnisse nehmen Sie aus dieser Zeit mit?

Anne DUSSAP: Das Projekt wurde durch die Pandemie natürlich erheblich beeinträchtigt. Einige Akteure hatten aufgrund dessen, dass sie durch das Krisenmanagement in Beschlag genommen waren, keine Zeit mehr, sich mit Fragen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu befassen, die nun in den Hintergrund traten. Daher passten auch die Projektpartner ihre Ziele an: Zum einen erarbeitete TRISAN Vergleichstabellen zur Impfpolitik und zu den Teststrategien in den drei Ländern, um die Diskussionen in der Arbeitsgruppe Gesundheitspolitik der ORK zu unterstützen. Zum anderen sammelte das Kompetenzzentrum Informationen zu den Impfmöglichkeiten im Nachbarland, um sie der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Nach der Pandemie machen sich nun die Versorgungsengpässe bei den Medikamenten und der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen bemerkbar. Damit stellte sich die Frage, ob die grenzüberschreitende Zusammenarbeit eine Lösung darstellen könnte, in bestimmten Grenzgebieten das Versorgungsangebot zu ergänzen. Sind die Akteure auf der einen und die Bürger/innen auf der anderen Seite bereit hierfür? Die grenzüberschreitende Solidarität, die zu Beginn der Pandemie in vielen Bereichen zu verzeichnen war, hat durchaus Möglichkeiten erkennbar werden lassen. Im weiteren Verlauf hat die Pandemie dann jedoch deutlich gemacht, wie fragil die Kooperation in einer Notlage ist. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit lässt sich besser langfristig aufbauen. Eine der Lehren aus der Pandemie ist, dass die Resilienz der Zusammenarbeit auf den Netzwerken der Akteure und den persönlichen Beziehungen basiert.

Und was wünschen Sie TRISAN für die Zukunft?

Anne Dussap: Das Kompetenzzentrum TRISAN gestaltet seine Zukunft in Anknüpfung an das Interreg-Projekt und bleibt im Sinne seiner Verstetigung im Euro-Institut angesiedelt, wobei es von 25 Mitgliedern getragen wird, von denen 12 finanzierende Partner sind. Ich wünsche mir, dass TRISAN ein Bindeglied zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen bleibt, um sie bei der Entwicklung konkreter grenzüberschreitender Projekte zum Nutzen der jeweiligen Gebiete zusammenzuführen und zu begleiten.

Delphine Carré: Aus den vielfältigen gemeinsamen Arbeiten mit TRISAN im Rahmen dieses Projekts sind fünf Kooperationsprotokolle hervorgegangen, in denen die bestehenden Probleme genau beschrieben und Verbesserungsansätze formuliert werden. Künftig wird es nun darum gehen, die Anwendung der Protokolle zu beobachten und diese gegebenenfalls anzupassen. Hierzu werden weitere Abstimmungen untereinander erforderlich sein, einhergehend mit der Entwicklung neuer Tools und nicht zuletzt auch der Berücksichtigung der neuen Probleme, die bereits jetzt erkennbar geworden sind bzw. in naher Zukunft auftreten könnten. Für die Zukunft von TRISAN wünsche ich mir, dass das Kompetenzzentrum dieser starke Akteur bleibt, der uns dabei hilft, unsere Arbeit am Abbau der Hindernisse fortzusetzen, auf die die Bürger/innen in unserer Oberrheinregion stoßen.

 

Gegenstand des Projekts „Trinationaler Handlungsrahmen für die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung

Das TRISAN-Team im Euro-Institut hat das Projekt „Trinationaler Handlungsrahmen für die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung“ durchgeführt und zahlreiche Informationsmaterialien zum Angebot an Gesundheitsdienstleistungen im grenzüberschreitenden Raum erarbeitet. Das von 29 institutionellen Partnern aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz kofinanzierte Projekt hatte zum Ziel, Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zu entwickeln, die grenzbedingten Hindernisse abzubauen und das Wissen über die jeweils anderen Gesundheitssysteme zu verbessern. Mehr Informationen auf der Website von TRISAN.

 


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Ein grenzüberschreitendes Netz zu Gesundheitstechnologien am Oberrhein

Publié par SchwoobAline le Donnerstag 18 April 2024

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Ein grenzüberschreitendes Netz zu Gesundheitstechnologien am Oberrhein

Das internationale Marketing des Oberrheins zu fördern und grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschung zu stärken, dies ist das Ziel des Grenzüberschreitenden Netzes zu Gesundheitstechnologien (e-toile), das im Rahmen des Projekts TITAN-E durch ADEUS entwickelt wurde. Dieses Online-Tool erfasst mehr als 500 Akteure aus dem Bereich der Biotechnologien und ermöglicht es, deren Interaktionen am Oberrhein mit einem Klick zu visualisieren.

Eine dynamische Visualisierung der zwischen den Akteuren der Gesundheitstechnologien auf Ebene des Oberrheins bestehenden Interaktionen

In dem folgenden Präsentationsfilm stellen Ihnen die Projektpartner das grenzüberschreitende Netz vor:

Entdecken Sie das Grenzüberschreitende Netz zu Gesundheitstechnologien auf der Website von ADEUS 

Ein erweiterungsfähiges und partizipatives Online-Tool

ADEUS möchte dieses Netz durch genauere und direkt von den darin erfassten Strukturen gelieferte Daten ergänzen. Aus diesem Grund ruft ADEUS die Akteure aus dem Bereich der Gesundheitstechnologien am Oberrhein auf, das Netz zu konsultieren und das auf der Website von ADEUS verfügbare Formular auszufüllen.

Anhand der gesammelten Daten wird es möglich sein, die Interaktionen zwischen den Akteuren genauer zu analysieren. Auch könnten sie die Entwicklung neuer Funktionen für dieses Online-Tool anstoßen.

Ein Projekt zur Förderung des Technologietransfers und zur Vernetzung der Akteure

Das Grenzüberschreitende Netz zu Gesundheitstechnologien entstand im Rahmen des Projekts TITAN-E: Trinational Innovation and Technology Advanced Network of Enterprises. Vorgestellt wurde es anlässlich des 12. „Technology Circle“, der am 21. Juni 2023 durch Basel Area veranstaltet wurde, gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer von Alsace Eurométropole. Nach dem Beispiel der bereits zuvor durch dieses Projekt organisierten „Technology Circles“ brachte diese Veranstaltung rund dreißig Geschäftsführer von Unternehmen und Start-ups zusammen. Mit dem Ziel, dieses Publikum für verschiedene bereichsübergreifende Themen zu sensibilisieren, stand dieser 12. „Technology Circle“ ganz im Zeichen einer Einführung in das Metaversum und in dessen zahlreiche Einsatzmöglichkeiten im Unternehmensbereich.


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Veranstaltung: Interreg & die Jugend am Oberrhein

Publié par Felicia Poehler le Donnerstag 18 April 2024

Projekte

Veranstaltung: Interreg & die Jugend am Oberrhein

Was bewirkt Europa mit dem Programm Interreg für die Jugend am Oberrhein? Wie sehen die jungen Leute dieses grenzüberschreitende Gebiet, das wir gemeinsam mit jedem Projekt weiter gestalten?

Um sich über diese Themen auszutauschen, organisieren die Partnerinstitutionen des Programms Interreg Oberrhein eine Veranstaltung für ein junges Publikum (18-30 Jahre). Diese findet statt am:

 

Donnerstag, den 21. September 2023

im Kaleidoscoop in Straßburg

von 17.00 bis 21.00 Uhr

(Öffnung der Türen um 16:45 Uhr)

Zur Anmeldung

 

Auf der Tagesordnung:
– Vorstellung der Interreg-Projekte mit Jugendbezug
– Treffen und Austausch mit den Programmgremien
– Darstellung der Möglichkeiten, die Interreg für die Jugend bietet, um sich für Europa und grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu engagieren

Die Veranstaltung in deutsche und französischer Sprache wird simultan verdolmetscht, und findet im Zeichen des Europäischen Jahres der Kompetenzen statt.

Bei Rückfragen können Sie sich bei der Referentin für die Öffentlichkeitsarbeit des Programms melden: Anne-Sophie Mayer+33 (0)3 88 15 38 10 /

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!


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Ergebnisse der Sitzung des Begleitausschusses vom 6. Juli 2023

Publié par Felicia Poehler le Donnerstag 18 April 2024

Projekte

Ergebnisse der Sitzung des Begleitausschusses vom 6. Juli 2023

Diesen Donnerstag, den 6. Juli 2023 tagte der Begleitausschuss in Bad Bergzabern (Rheinland-Pfalz). Im Rahmen der Sitzung wurde die Kofinanzierung in Höhe von 14,5 Millionen Euro an EU-Mitteln von zwölf neuen Projekten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit genehmigt.

Ein starkes Engagement der Akteure am Oberrhein für einen grenzüberschreitenden Raum, der sich den Herausforderungen des Klimawandels stellt

Mit den Entscheidungen des Begleitausschusses erhöht sich die Zahl der Projekte für eine grünere grenzüberschreitende Region am Oberrhein auf vierzehn. Für diese Priorität des Programms 2021-2027, die der Anpassung an den Klimawandel sowie dem ökologischen und energetischen Übergang gewidmet ist und die finanziell am besten ausgestattet ist, entspricht dies einer Programmierungsrate von fast 82% und einer Mittelbindung in Höhe von 30,6 Millionen Euro. Diese Zahlen spiegeln das Engagement der Programmpartner wider, zu diesen Themen von strategischer Bedeutung beizutragen.

Die Neuerung des Netzwerks der Informations- und Beratungsstellen für Grenzgänger am Oberrhein und ein künftiger Projektaufruf

Unter den neu verabschiedeten Projekten wird das Projekt „Infobest 4.0: Service Zentrum Oberrhein“ ein digitales Informationsangebot bereitstellen und die Arbeit des INFOBEST-Netzwerks effizienter und im grenzüberschreitenden Raum sichtbarer machen. Auf diese Weise möchten das Regierungspräsidium Freiburg und seine Partner das INFOBEST-Netzwerk neu strukturieren, um besser auf die immer zahlreicheren und komplexeren grenzüberschreitenden Fragen der Öffentlichkeit eingehen zu können.

Um die Entwicklung von Projekten der Bürgerbegegnung zu unterstützen, die ebenfalls zu den Zielen des Programms Interreg Oberrhein zählt, wird ab dem 12. Juli 2023 ein gezielter Projektaufruf gestartet, der bis zum 10. Januar 2024 läuft. Die Teilnahmebedingungen werden auf dem Internetauftritt des Programms veröffentlicht.

Die zwölf neu genehmigten Projekte

Für eine ökologisch nachhaltige Region

Für eine besser vernetzte Region

Für eine sozialere Region

Für eine bürgernähere Region


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5 neue Projekte vom Begleitausschuss angenommen

Publié par Anne-Sophie Mayer le Donnerstag 18 April 2024

Projekte Programm

5 neue Projekte vom Begleitausschuss angenommen

Der Begleitausschuss Interreg Oberrhein hat diesen Donnerstag, den 9. März 2023 fünf neue Projekte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheingebiet genehmigt. Diesen Projekten werden insgesamt mehr als 8 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Enwicklung (EFRE) bereitgestellt.

Unter Vorsitz der Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, wurden ebenso bis heute seit der Freigabe des Finanzrahmens 2021-2027 insgesamt 15 Projekte in die Förderung aufgenommen. Dies entspricht einer EU-Mittelbindung von mehr als 24 (von 125) Millionen Euro seit September 2022.

Entdecken Sie die fünf neuen grenzüberschreitenden Projekte des Programms Interreg Oberrhein

 

Mit der Schaffung einer transnationalen Unternehmens- und Risikokultur am Oberrhein soll die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen und Organisationen in Gewerbegebieten und Industrieclustern angesichts des Klimawandels gestärkt werden. Die Transformation der KMUs soll über die Erarbeitung gemeinsamer Strategien und Tools erfolgen, die an Pilotstandorten erprobt werden. Auch Kommunikation und Austausch zwischen den Betroffenen beiderseits des Rheins werden gefördert. Zudem wird die Thematik mittels einer Wanderausstellung auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Eröffnung dieses Zentrums soll Studierenden, Arbeitssuchenden und Arbeitgebern aus Frankreich und Deutschland den Zugang zum grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt erleichtern. Das vielfältige Maßnahmenpaket beinhaltet u.a. eine interaktive Dauerausstellung, die Erstellung von Erfahrungsberichten von Grenzgängern oder Arbeitgebern, interkulturelle Workshops oder auch die Durchführung von Unternehmensbesichtigungen.

Im Rahmen des Projekts wird ein Aktionsprogramm umgesetzt, um junge Menschen, Studenten, Doktoranden oder auch Berufstätige zum Ingenieurstudium anzuregen. Durch die auf verschiedene Zielgruppen abgestimmte Sensibilisierungskampagne soll langfristig der Bedarf an Fachkräften im Bereich der Robotik am Oberrhein abgedeckt werden.

Der grenzüberschreitende Hub steht den KMUs am Oberrhein mit dem nötigen Fachwissen für die Automatisierung ihrer Unternehmensprozesse zur Seite. Durch das umfassende Beratungsangebot und einer Bewertung der Potenziale können die Unternehmen ihre eigenen Robotersysteme sinnvoll und kosteneffizient implementieren und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.

Um Verbraucher bei grenzüberschreitenden Streitfällen kostenfrei und in ihrer Muttersprache zu unterstützen, werden zweisprachige Fachleute aus verschiedenen Rechtsgebieten in der neu eingerichteten deutsch-französischen Anlaufstelle in den Räumlichkeiten des Europäischen Verbraucherzentrums in Kehl oder per Videokonferenz monatliche Sprechstunden abhalten.

 

 


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Smart Meter Inclusif (SMI): künstliche Intelligenz zur Steuerung des Energieverbrauchs

Publié par SchwoobAline le Donnerstag 18 April 2024

Projekte

Smart Meter Inclusif (SMI): künstliche Intelligenz zur Steuerung des Energieverbrauchs

Das Projekt „Smart Meter Inclusif“ endete im Dezember 2022. Auf seiner Abschlussveranstaltung am 23. November 2022 stellten die Partner des Projekts aus den drei beteiligten Ländern die verschiedenen Ergebnisse ihrer Arbeiten vor. Mit diesen Arbeiten wurde das Ziel verfolgt, einen neuen intelligenten Stromzähler („Smart Meter“) zu entwickeln, der sowohl effizienter und sicherer ist als auch von den Verbrauchern besser angenommen wird.

Prototyp eines optimalen intelligenten Zählers

SMI Prototyp ©Université de Haute Alsace

Die Partner des Projekts haben einen Prototyp eines „Smart Meter“ mitsamt einer Weboberfläche entwickelt, auf der die Daten grafisch dargestellt werden. Diese Daten können ausgewertet werden und bieten den Nutzern die Möglichkeit, ihren Energieverbrauch selbst zu verwalten.

Unter Heranziehung verschiedener Forschungsarbeiten (vor allem zum Verbraucher-„Empowerment“ und zur Akzeptanz individueller Feedback-Tools) erstellte das Projektteam ein Analyseraster und führte eine Umfrage unter 1.100 französischen Eigentümern durch. Mit den Ergebnissen dieser Umfrage, die durch Informationen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen in den drei Ländern ergänzt wurden, konnte der Prototyp eines „Smart Meter“ entwickelt werden.

Ein Weißbuch für Unternehmen

Nach einer Bestandsaufnahme dazu, wie die Verbraucher die digitalen Stromzähler nutzen und inwieweit sie deren Funktionsweise verstehen, stellte das Projektteam eine Liste mit Empfehlungen auf. Diese Empfehlungen sind in einem Weißbuch zusammengefasst, das sich an die kleinen und mittleren Unternehmen im Energiesektor richtet. Durch eine Orientierung an diesen Empfehlungen können die Unternehmen den Energieverbrauch auf eine ganz neue Art und Weise in ihr Geschäftsmodell integrieren und hiervon wirtschaftlich profitieren. Das Weißbuch steht auf folgender Seite zur Verfügung: (https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-031-05737-3)

Auf dem Weg zu einem vernünftigeren Energieverbrauch

SMI Prototyp ©Université Haute Alsace

Der Projektträger plant, den SMI einzusetzen, um die Energienutzung am Oberrhein zu verbessern und den Verbrauch zu reduzieren, ohne Abstriche beim Komfort machen zu müssen. Darüber hinaus wird der entwickelte SMI-Prototyp auch im Rahmen des Projekts CO2Inno bei verschiedenen Maßnahmen zur Anwendung kommen. Er wird für die unterschiedlichen Modelle und Simulationen nützlich sein, die bei dem besagten Projekt geplant sind. Dabei geht es vor allem um die Simulation eines Cyberangriffs auf Energieverbrauchsdaten und die Simulation eines Angriffs auf das Stromnetz in der Pilotregion Fessenheim. Folglich bietet dieses neue grenzüberschreitend entwickelte und einsetzbare Tool noch zahlreiche Potenziale, die in dem neuen Projekt genutzt werden sollen.

Für nähere Informationen stehen auf der Website https://www.smi.uha.fr/2023/01/10/recapitulatif-du-colloque-de-cloture/ alle Präsentationen der Abschlussveranstaltung zur Verfügung.

Weitere Einzelheiten finden Sie in der Projektbeschreibung.

 


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Informationen zum Jahreswechsel

Publié par Anne-Sophie Mayer le Donnerstag 18 April 2024

Projekte

Informationen zum Jahreswechsel

Zum Ausklang eines spannenden und erfolgreichen Jahres 2022 möchten wir Sie darauf hinweisen, dass das Team der Programmverwaltung vom 26. bis 30. Dezember 2022 nicht erreichbar ist. Während dieser Zeit können Sie Ihre Anfragen per E-Mail an Ihre gewohnten AnsprechpartnerInnen richten. Die Kolleginnen und Kollegen werden sie ab Montag, 2. Januar 2023 bearbeitet, wenn die Programmverwaltung wieder die Arbeit aufnimmt.

Wir freuen uns, Sie im Jahr 2023 wieder zu sehen, und wünschen Ihnen bis dahin schöne Feiertage!


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RES_TMO: der Weg hin zu einem dekarbonisierten Energiesystem am Oberrhein

Publié par SchwoobAline le Donnerstag 18 April 2024

Projekte

RES_TMO: der Weg hin zu einem dekarbonisierten Energiesystem am Oberrhein

Wichtige Akteure der Forschung am Oberrhein haben die Möglichkeiten einer Nutzung von in diesem Gebiet noch nicht verwendeten erneuerbaren Energieträgern untersucht. Diese Analyse war mehr als drei Jahre lang Gegenstand des Projekts RES_TMO. Das im Juli 2022 abgeschlossene Projekt zeichnet einen möglichen Weg zu einem dekarbonisierten Energiesystem im grenzüberschreitenden Raum vor, auf dem bereits einige Grundsteine für zukünftige Projekte gelegt wurden.

Fahrplan für eine konkrete Energiewende

Auf der Grundlage der während des Projekts durchgeführten Arbeiten, die in eine Reihe von Untersuchungsberichten mündeten (alle verfügbar auf der Website des Projekts), konnten die Partner einen detaillierten Orientierungs- und Handlungsrahmen in Form einer Roadmap verfassen.

Nutzen Sie die von TRION-climate entwickelte interaktive Karte, in der rund 1.000 Anlagen zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern erfasst und beschrieben sind.

In dieser Roadmap werden alle Parameter behandelt, die bei der Energiewende hin zu den erneuerbaren Energieträgern berücksichtigt werden müssen. Des Weiteren wird ein Überblick über die Analysen der Potenziale für die Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energien sowie über die Modellierungen und Szenarien gegeben, die den gesamten sozioökonomischen Kontext am Oberrhein berücksichtigen. Ein weiterer Untersuchungsgegenstand war schließlich der Teilbereich zur Datensicherheit in einem intelligenten Stromnetz (Smart Grid).

Über die Ergebnisse des Projekts RES_TMO können Sie sich in der Sonderausgabe der Zeitschrift „Energie Vis à Vis“ informieren, die vom Verein TRION-climate e.V. herausgeben wird und sich an die breite Öffentlichkeit richtet.

Forschungsergebnisse, die vom neuen Projekt CO2Inno genutzt werden können

Die gewonnenen Erkenntnisse und erzielten Fortschritte, die in der Roadmap detailliert beschrieben werden, dienen als Grundlage für die Fortsetzung der Untersuchungen im Rahmen des Projekts CO2InnO, das am 29. September 2022 vom Begleitausschuss Interreg Oberrhein genehmigt wurde. Dieses Projekt hat offiziell im Oktober 2022 begonnen und wird die aufgestellten Szenarien auf lokaler Ebene im Umkreis des Standorts Fessenheim zur Anwendung bringen. Ziel ist es, diesen Raum zu einem Pilotgebiet für erneuerbare Energien im grenzüberschreitenden Kontext zu machen.

Das Video des Projekts RES_TMO


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Rheinpromenade: Symbolischer Spatenstich

Publié par SchwoobAline le Donnerstag 18 April 2024

Projekte

Rheinpromenade: Symbolischer Spatenstich

Ein Jahr nach dem Beginn der Bauarbeiten auf französischer Seite in Seltz, wo Sitzstufen am Rheinufer angelegt wurden, fällt nun der Startschuss des Projekts „Rheinpromenade“ auf deutscher Seite in der Gemeinde Plittersdorf. Zum symbolischen Spatenstich für die Bauarbeiten zur Umgestaltung des Rheinufers kamen Amtsträgerinnen und Amtsträger aus Frankreich und Deutschland zusammen. Ziel des Vorhabens ist es, die touristischen Aktivitäten und den Umweltschutz in Einklang zu bringen.

 

Ein ambitioniertes Umbauprojekt, das Tourismus und Ökologie miteinander vereinbart

An den Planungen für die Umgestaltung der Uferbereiche auf beiden Seiten des Rheins waren die Gemeinden Seltz, Rastatt und Plittersdorf gemeinsam beteiligt. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf über 3 Mio. Euro. Die Bauarbeiten auf deutscher Seite begannen am 24. Oktober 2022 beim Schiffsanleger der zwischen Seltz und Plittersdorf verkehrenden Rheinfähre Saletio.

Die Rheinufer auf französischer Seite, die bereits mit Sitzstufen ausgestattet sind, von Plittersdorf aus gesehen. Foto: Interreg Oberrhein

Um die Rheinauen zu erhalten und Amphibien wieder einen Lebensraum zu bieten, sollen unter anderem die Schluten in diesem Gebiet vertieft werden. Die derzeitigen Parkplätze werden Wiesen und Picknickplätzen weichen. Außerdem soll ein deutsch-französischer Lehrpfad eingerichtet werden, um den Besucherinnen und Besuchern das gemeinsame Naturerbe nahezubringen. Dieser Naturlehrpfad wird auch dazu beitragen, die Besucherströme zu lenken und die Belastungen für die Umwelt zu verringern.

 

Im Sommer 2023 ist es soweit!

Im Zuge der Bauarbeiten, die im Sommer 2023 abgeschlossen werden sollen, wird der große Parkplatz weg vom Ufer verlegt und durch eine große Wiese ersetzt. Für die Besucherinnen und Besucher steht dann dort ein Kiosk mit Gastronomie und Sanitäranlagen bereit, der je nach Wasserstand des Rheins angehoben werden kann. Die Promenade wird für den Autoverkehr gesperrt, dafür aber besser an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.

Am Rande der Baustelle informiert eine Tafel die Bevölkerung über das Gesamtprojekt. Foto: Interreg Oberrhein

Ziel ist es, im Sommer 2023 die gesamte Rheinpromenade auf beiden Seiten der Grenze sowie den gemeinsamen Naturlehrpfad einzuweihen.

 

Ein gemeinsamer Spatenstich

Rede von Sylvia M. Felder, Regierungspräsidentin des Regirungspräsidium Karlruhe, am 24. Oktober 2022. Foto: Stadt Rastatt, Heike Vetter

In freundschaftlicher Atmosphäre und in Anwesenheit zahlreicher Medienvertreter feierten am 24. Oktober die Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Karlsruhe Sylvia M. Felder, die als Vertreterin des Programms Interreg Oberrhein anwesend war, zusammen mit dem Rastatter Bürgermeister Raphaël Knoth, dem Seltzer Bürgermeister Jean-Luc Ball, dem Landtagsabgeordneten Jonas Weber, dem Stadtrat Roland Walter und dem Ortsvorsteher Mathias Köppel den Beginn der Bauarbeiten mit einem symbolischen Spatenstich.

 


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Ein ständiges Sekretariat für den Oberrheinrat: Treffen rund um die Bilanz des Projekts

Publié par SchwoobAline le Donnerstag 18 April 2024

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Ein ständiges Sekretariat für den Oberrheinrat: Treffen rund um die Bilanz des Projekts

 

Der deutsch-französisch-schweizerische Oberrheinrat ist die Versammlung der politisch Gewählten der Trinationalen Metropolregion Oberrhein, und das bereits seit 1998. Er verbindet Abgeordnete der Parlamente und Gebietskörperschaften, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Landrätinnen und Landräte. Da der Vorsitz dieses Gremiums der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit jährlich zwischen den vier Delegationen Elsass, Baden-Württemberg, Nordwestschweiz und Rheinland-Pfalz wechselt, wurde auch die Verwaltung des trinationalen Parlaments im Wechsel von den vier Delegation übernommen.

Nach mehrjährigen Diskussionen haben die Mitglieder im Jahr 2017 den Wunsch nach einem ständigen Sekretariat für den Oberrheinrat mit dem Ziel einer stärkeren Koordinierung seiner Arbeitsfelder geäußert. Dessen Einrichtung und Strukturierung war das Ziel des Projekts „Einrichtung eines ständigen Sekretariats des Oberrheinrats„, das im Oktober 2019 mit der Unterstützung von Interreg Oberrhein startete. Die Projektträgerschaft wurde vom Landtag Baden-Württemberg übernommen. Drei Jahre später berichten Josha Frey MdL und Christian Kleinert von der Umsetzung dieses Vorhabens.

 

 

Herr Abgeordneter, wie ist die Idee zur Einrichtung eines ständigen Sekretariats für den Oberrheinrat entstanden?
Josha Frey, Vize-Präsident des Oberrheinrats und Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg [Bild: Dennis Williamson]
Christian Kleinert, Koordinator des ständigen Sekretariats des Oberrheinrats

Josha Frey MdL: Der Oberrheinrat hat sich bereits im Jahr 2013 für die Schaffung eines Sekretariats ausgesprochen und dies im Jahr 2017 in einer zweiten Resolution erneuert. Das Ziel war von Anfang an,vor allem die Kontinuität der Geschäftsführung des Gremiums bei jährlich wechselndem Präsidium sicherzustellen, mehr Sichtbarkeit für das trinationale Parlament der Oberrheinregion zu erreichen und den Austausch mit den anderen Institutionen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu intensivieren. Dabei war uns früh klar, dass eine Förderung durch das Interreg-Programm eine wertvolle Unterstützung darstellen könnte.

Was waren die größten Hindernisse in der Planung und Umsetzung dieses Projekts? Welchen Mehrwert bringt das ständige Sekretariat? Wurden die gesetzten Ziele in Hinblick auf Effizienz und Sichtbarkeit erreicht?

Josha Frey MdL: Zunächst mussten in einem gemeinsamen Prozess mit allen beteiligten Parlamenten die Möglichkeiten zur Finanzierung des Sekretariats ausgelotet werden. Um die räumliche Anbindung an die Institutionen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein zu gewährleisten, bot es sich an, das Sekretariat im Kompetenzzentrum für europäische Fragen in Kehl anzusiedeln, wo unter anderem auch das Sekretariat der Oberrheinkonferenz untergebracht ist. Mit der Einrichtung des Sekretariats innerhalb des deutsch-französisch getragenen Euro-Instituts, konnten Synergien geschaffen und Mehraufwand durch den Aufbau einer separaten Struktur vermieden werden.

Christian Kleinert: Das ständige Sekretariat ist als zentrale Kommunikationsplattform mit einer klar definierten Ansprechperson für die Mitglieder, die beteiligten Verwaltungen und die Partnerinnen und Partner des Oberrheinrats nicht mehr wegzudenken. Die stärkere Koordinierung drückt sich zum Beispiel in einer intensiveren Vernetzung der Kommissionen aus, etwa mit Hilfe des Ende 2019 eingeführten digitalen Systems für Sitzungsunterlagen. Mit Blick auf die Sichtbarkeit lässt sich feststellen, dass insbesondere die Pressekontakte und Erwähnungen in den Medien seit der Einrichtung des Sekretariats deutlich zugenommen haben und damit auch die Sichtbarkeit in der Bevölkerung.

Christian, erzählen Sie uns von Ihren Aufgaben. Wie sieht Ihr Alltag aus?

Christian Kleinert: Mein Alltag im Sekretariat ist natürlich vollständig zweisprachig und durch die unterschiedlichen Abläufe und Arbeitsweisen der Institutionen am Oberrhein geprägt. Neben klassischen Aufgaben der Parlamentsverwaltung – Koordination von Terminen, Vor- und Nachbereitung von Sitzungen und Beschlüssen, Öffentlichkeits- und Medienarbeit – geht es im Kern stets darum, den Austausch zwischen den Akteuren zu erleichtern, Kompromisse zu erarbeiten und zur Vertiefung der Zusammenarbeit am Oberrhein beizutragen.

Plenarversammlung des Oberrheinrates in Strasbourg im Dezember 2019 [Bild: Christian Kleinert, Conseil rhénan | Oberrheinrat]
Und nun, da das Projekt beendet ist, wie sieht die Zukunft für die Funktion des ständigen Sekretärs aus?

Josha Frey MdL: Wir haben bereits seit Herbst 2020 gemeinsam mit den finanzierenden Projektpartnern – der Region Grand Est, der Collectivité européenne d’Alsace, den Landtagen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie den Parlamenten der Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Jura und Solothurn – daran gearbeitet, die weitere Finanzierung nach dem Ende des Interregprojekts ab Oktober 2022 sicherzustellen. Aufgrund der durchweg positiven Erfahrungen der letzten drei Jahre fiel die Entscheidung auf allen Seiten positiv aus, sodass wir zunächst bis Ende 2025 Planungssicherheit schaffen konnten.

Christian Kleinert: Ich freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit den Gewählten und den Kolleginnen und den Kollegen aus der Verwaltung. Es wird in den nächsten drei Jahren darum gehen, auf den erreichten Fortschritten aufzubauen und die Vernetzung des Gremiums mit Akteuren innerhalb und außerhalb der Oberrheinregion weiter zu intensivieren. Auch im Bereich der Digitalisierung unserer Arbeitsweise werden wir nach den Erfahrungen aus der Pandemiephase versuchen noch weiter voranzuschreiten.

Was hat die Unterstützung der Europäischen Union durch das Interreg-Programm beigetragen?

Christian Kleinert: Das Interreg-Programm bietet neben der finanziellen Unterstützung einen wertvollen Rahmen zur Ausarbeitung und Operationalisierung einer Projektidee. Der Antragsprozess bringt alle Beteiligten an einen Tisch und ermöglicht es, sich auf gemeinsame Ziele zu einigen. Auch deshalb konnte das Interregprojekt OR-CR so erfolgreich durchgeführt werden.

Josha Frey MdL: Die finanzielle Unterstützung durch das Interreg-Programm mit einer Kofinanzierungsrate von 60 % für die deutschen und französischen Projektpartner war gewissermaßen die „Initialzündung“ für das ständige Sekretariat. Ohne diese Anschubfinanzierung, dank der der Mehrwert seiner Einrichtung ganz konkret aufgezeigt werden konnte, hätte das Projekt sicherlich nur deutlich schwerer umgesetzt werden können. Da am Oberrhein eine Vielzahl mittlerweile etablierter grenzüberschreitender Einrichtungen durch das Interreg-Programm ins Leben gerufen wurden, waren wir von Beginn an zuversichtlich, dass auch dieses wichtige Projekt nach Projektende erfolgreich in einen Regelbetrieb überführt werden kann.

 


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